8. Canova / Chanoua

 

Die Postablage wurde 1850 eröffnet und am 01.07.1860 aufgehoben.

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Von der Fraktion Chanoua, die in den alten Gemeindesatzungen als kleine Häusergruppe um eine Kapelle erwähnt wird, sind nur noch die Ruinen eines stattlichen Gebäudes übrig geblieben. Dabei handelt es sich wahrscheinlich um die Überreste der alten Sust, wohl des einst wichtigsten Gebäudes der Fraktion.
Erstmals wird im 9. Jahrhundert hier eine „fiskalische Taberne“ bei Ardezis an der damaligen Verbindungsstrasse „via imperiala“ Como – Tirol erwähnt.  Das Gebäude diente sowohl als Herberge, wie auch  als Umschlagplatz für allerhand Transportgüter.
Vermutlich wurde das Haus, nachdem es am 24. März 1742 durch einen Brand zerstört worden war, wieder aufgebaut. Später wird die Wirtschaft in Chanous nochmals  vom Chronisten Martin Padrotsch erwähnt, als sich dort  am 21.9.1773 anlässlich des Viehmarktes in Ardez eine stattliche Anzahl Marktbesucher zum Mittagessen einfand.


Die Volkszählung von 1850 nennt in Chanoua nur mehr einen von der fünfköpfigen Familie Marugg bewohnten Hof. Offenbar waren die übrigen Gebäude schon zerfallen oder nicht mehr bewohnbar. Der Wohntrakt war zeitweilig bis 1910 bewohnt.

Der Ablagehalter Christian Marugg erhielt ein Jahressalär von Fr. 10.--. Andere kleine Ablagen mussten sich mit Fr. 4.- begnügen. In Ermangelung von Briefverkehr wurde der Poststelle kein Stempel zur Verfügung gestellt. Es existiert ein Brief vom Posthalter Marugg an einen Freund, der mit einer Rayonmarke und einem Franco-Stempel (wahrscheinlich in Scuol) entwertet wurde:

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Canova, 13. April 1851

 

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