12. Medergen (Mädrigen)

 

War Medergen ursprünglich einzig Alpgebiet der damals rätoromanischen Talbevölkerung, wurde es wie das Sapün, das Fondei und Arosa um das Jahr 1300 von aus dem Landwassertal einwandernden deutschsprachigen Walsern besiedelt und zur Dauersiedlung aufgewertet. Urkundlich erwähnt wurde Medergen 1272 im Zusammenhang mit "usufructum alpinum de Sampuin et Medi", 1307 als "alpem dictam Mederi" und 1508 als "uf Medrion"[1]. Der Name leitet sich vom walserischen Meder (mähbare Alpengrasflächen) ab. Die ganzjährige Besiedlung von Medergen dauerte aufgrund der Höhenlage und der entsprechenden schwierigen klimatischen Bedingungen allerdings nicht so lange, wie etwa im Fondei oder Sapün. So besass Medergen denn auch nie eine eigene Schule oder Poststelle. Medergen: Der Ablagehalter von Langwies hatte von 1888 bis 1895 die Aufgabe, in den Monaten Juli, August  und September in Medergen eine „Filial-Postablage“ zu führen.

Die typischen Walserhäuser auf Medergen dürfen aus baurechtlichen Gründen weder Strom noch fliessend Wasser haben. Sie werden in der schneefreien Zeit teilweise noch als Maiensässbehausung, meist jedoch zu reinen Urlaubszwecken genutzt. Die Siedlung zählt zusammen mit Sapün Dörfji und Strassberg im Fondei zu den Langwieser Ortsbildern von nationaler Bedeutung (ISOS).

Eintrag im Geographischen Lexikon der Schweiz von 1905:
Mädrigen: ..16 Häuser und Ställe. Früher ständig, heute nur noch im Sommer und Herbst bewohnt. Alpwirtschaft

Auszug aus einem Bericht von Max Küng im Magazin vom 15.08.2014:
Medergen ist kein Dorf, sondern eine Ansammlungvon einem Dutzend sonnenverbrannter Holzhäuser, die älter aussehen, als sie sind, wie hingewürfelt liegen sie unter einer Fluh auf halbem Weg zwischen Arosa und Davos auf knapp 2000 Metern über Meer. Das Alpenrösli hat draussen fünf Tische, und drinnen hängt noch immer ein richtiges Telefon an der Wand, und ein schwarzer Kater schläft auf der Ofenbank. Und eben: Die frisch gebackene Aprikosenwähe lässt einen die Augen gegen den nahen Himmel drehen, so gut ist sie, im eigenen Holzofen gebacken. Und gratis dazu bekommt man den Blick hinunter ins Tal namens Schanfigg, wo der Ort Langwies liegt an dem Fluss, der wie eine Verletzung klingt: Plessur.

 

medergen 

 

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1890: Medergen (Mädrigen), Sommer-Postannahmestelle (In keinem Ortsverzeichnis je erwähnt)

 

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1894

 

 

 

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